Genussradeln in Kärnten – Spaß auf zwei Rädern?

Wie der Titel schon sagt: Im wunderschönen Kärnten waren wir nicht alleine unterwegs, wie wir das sonst immer bevorzugen, sondern mit einer Gruppe von Radl-Fans. Angeboten wurde die Reise von einem ortsansässigen Busunternehmen. Wir waren also sehr umweltfreundlich unterwegs, nicht nur bei der Anreise und Rückfahrt, nein auch vor Ort wurde ausschließlich geradelt und unser Bus holte uns am Abend samt Rädern an vorher vereinbarten Punkten wieder ab. Alle Frauen und Männer waren mit Pedelecs unterwegs und im (geschätzten) Alter ab 60 bis 86 Jahren, wobei unser wohl ältester Teilnehmer ohne Mühe auch die steilsten Steigungen meisterte. Für ihn waren wir immer zu langsam unterwegs. Wir empfanden das auch so, aber leider ist es bei „Gruppenradeln“ immer so, dass im Durchschnitt langsamer geradelt wird.

Unser Aufenthaltsort und Startpunkt unserer Radtouren war der Ossiacher See, wo wir alle auf unser Hotel gespannt waren, denn eigentlich hätten wir zunächst in einem anderen Hotel wohnen sollen.

Unser Hotel mit dem gleichnamigen Namen „Ossiacher See“ lag hoch über dem Ossiacher See und der Ausblick von unserem Zimmer mit Garten war einfach grandios. Zudem war es angenehm warm und mild. Das war dann wirklich ein sehr angenehmer Empfang. Überhaupt hat es uns gut gefallen in unserer Unterkunft. Da gab es nichts zu meckern. War prima.

Im Hotel gab es ein schönes Hallenbad. Allerdings kamen wir immer so spät von unseren ganztägigen Radtouren zurück, dass es gerade mal für eine schnelle Dusche reichte und dann flugs zum Abendessen. Ja, man könnte fast sagen, dass wir im „Radl-Stress“ waren, denn morgens um 7 Uhr klingelte auch schon der Wecker. Start mit dem Bus: 8.30 Uhr. Nur einmal konnten wir ein paar Bahnen schwimmen.

Im Grunde genommen ist die Idee einer Radfahrer-Gruppenreise prima und war für uns deshalb eine Überlegung wert. Zudem war im Preis ein ortskundiger Radguide inbegriffen. So mussten wir uns nicht mal Gedanken machen über Radrouten. Alles gut durchorganisiert präsentiert zu bekommen ist zwar einerseits schön, aber so ganz unser Ding wird das trotzdem nie werden. Das wissen wir jetzt! Anhalten, wenn uns der Sinn danach stand? Geht natürlich gar nicht bei so einer großen Gruppe. Das ist auch der Grund, weshalb ich einfach nicht zum Fotografieren kam, wenn ich schöne Motive sah. Schade, aber ich habe ja alles in meinem Kopf abgespeichert.

Wir jedenfalls haben es aber einfach mal gewagt: Tagsüber zusammen radeln, abends gemeinsame Mahlzeiten einnehmen, neue Menschen kennenlernen kann eine Woche lang sehr unterhaltsam sein. Allerdings muss man sich halt arrangieren mit Leuten, mit denen man sonst vielleicht nie zusammen Rad fahren würde, weil alle aufeinander Rücksicht nehmen müssen. Das ist dann bei bergigen Etappen nicht so wirklich lustig, wenn Teilnehmer unterwegs anhalten müssen, weil sie den Anstieg trotz E-Bike nicht schaffen,, aber eine Woche lang sind wir gut damit klar gekommen und haben uns arrangiert. Ich habe mir bei unserer letzten Reise „Rad & Schiff“ sagen lassen müssen, dass wir Individualreisenden gut daran tun, ab und zu doch mal geduldig in Gruppen unterwegs zu sein.

Die Gruppengröße von 23 Radfahrer*Innen fanden wir aber eindeutig zu groß. Entlang von Hauptstraßen zog sich unsere Kolonne ewig hin und die Autofahrer waren reichlich genervt. Überhaupt gestaltete es sich schwierig, die Gruppe einigermaßen zusammenzuhalten. Irgendwer musste immer mal eine Jacke aus- oder anziehen, sich ins Gebüsch schlagen, um einem menschlichen Bedürfnis nachzukommen oder musste absteigen, weil die bergige Etappe selbst „mit Motor“ zu anstrengend war. Also musste häufig angehalten und auf den Rest der Gruppe gewartet werden. Wir denken, dass „Genussradeln“ besser funktioniert und mehr Spaß gemacht hätte mit 15 Teilnehmer*Innen.

Tag 1: Direkt ab Hotel nach Feldkirchen, Goggausee, im Wimitztal nach St. Veit und auf Radwegen, die ich nicht mehr nachvollziehen in die Nähe von Glanegg auf einen großen Parkplatz, wo uns der Busfahrer erwartete.

Gleich am ersten Tag die längste Strecke und diese 72 Kilometer führten auch noch munter bergauf und bergab, was zu einigen Stopps führte, weil einige Probleme hatten mit der Ausdauer und der „Pumpe“.

Das Profil spricht für sich. Auch mit Pedelec war es ganz schön anstrengend und auch ich war froh als ich den ersten längeren Anstieg hinter mich gebracht hatte. Aufatmen, durchatmen, weiterradeln bis zum Goggausee.

Gleich am ersten Tag die anspruchsvollste Strecke, die anstrengendsten Anstiege, das erste Mal in einer so großen Gruppe auf unbekannten Wegen radeln. Also ich fand das herausfordernd, weil wir immer aufpassen mussten und so die Schönheit der Natur und der Landschaft nur teilweise genießen konnten, ganz abgesehen davon, dass der Radweg im Wimitztal traumhaft schön war und ich den gerne mit einigen Fotos dokumentiert hätte. So habe ich nur ein Foto vom Naturbadesee Goggau zu bieten-

Tag 2: Pyramidenkogel, entlang am Wörthersee, Klagenfurt

Start war Reifnitz über Sekim , Klagenfurt zum Wörthersee und Abschluss in Velden, wo unser bereits zum Verladen unserer Räder bereit stand.

„Der Hohenloher“ – Busreisen Herbold, Öhringen

Eine kurze Tour, weil wir vorher noch die Aussicht vom Pyramidenkogel genießen wollten und sich dadurch der Start etwas verzögerte. Heute sind wir nur knapp 50 Kilometer gefahren, weil wir sehr oft angehalten und „geschaut“ haben. Zudem ist der Pyramidenkogel (https://www.pyramidenkogel.info/) eine sehr interessante Konstruktion. Es lohnt sich sie anzusehen. Mehr über dieses Konstrukt findet ihr, wenn ihr auf den Link klickt.

Mit dem Weitwinkelmodus meines Smartphones aufgenommen. Nur so bekam ich den hohen Turm komplett aufs Foto.

Leider konnten wir in Klagenfurt nicht allzu viel besichtigen, denn wieder mal war die Zeit knapp und wir wollten noch ein großes Stück am Wörthersee entlang radeln, aber immerhin reichte es für einen guten Kaffee und einige Fotos. Klagenfurt ist die Hauptstadt vom Bundesland Kärnten. Die Lage am Wörthersee ist wunderschön und da die Stadt nicht allzu groß ist, geht es sehr beschaulich zu. Mir fielen besonders die vielen schönen Geschäfte mit besonders ausgefallener Mode auf und die vielen Juveliergeschäfte.

Ein bisschen Spaß muss sein 🙂 Fotografiert mit meinem Smartphone aus nächster Nähe mit einem kleinen Trick,
um das ganze Gebäude aufs Bild zu bekommen. Kennt ihr ihn?

Tag 3: Gailtalradweg von Hermagor bis nach Godersdorf gefahren in einer sehr schönen Landschaft mit Blick auf den Dobratsch

Wie leicht zu erkennen ist, war es nicht gerade übermäßig warm auf unserer Tour. Ich hatte so ziemlich alles an, was ich dabei hatte. Eigentlich dachte ich, dass wir in Kärnten noch wärmeres Wetter hätten, aber das war ein Irrtum. Doch natürlich muss man auch bedenken, dass es in den Bergen nie so warm ist wie an Seen oder wie bei uns in den Weinbergen 🙂

Der Dobratsch ist ein 2166 Meter hoher Bergstock in Kärnten. Er gehört zu den Gailtaler Alpen und befindet sich westlich von Villach. Die Radtour war sehr idyllisch entlang der Gail, einem Nebenfluss der Drau. Die Farbe des Wassers hat uns gefallen und die schönen Wolken über den Bergspitzen.

Tag 4: Drauradweg von Spittal nach Villach und am Ossiacher See .

Unser Guide Heiner zeigte uns erst mal auf der Fahrt nach Spittal – unserem Startpunkt – etwas von seiner Heimat. Besonders schön fanden wir den Millstädter See, der wunderbar eingebettet in der Landschaft liegt.

Heute war die Strecke rund 64 km lang und ging immer leicht abwärts, denn die Drau begleitete uns ein Stück des Wegs. Die 750 Kilometer lange Drau ist ein landschaftlich schön gelegener Nebenfluss der Donau. Sie entspringt in Südtirol und durchquert Osttirol und Kärnten. Ab Villach ist sie schiffbar und sie fließt bis Osijek (Kroatien), wo sie in die Donau mündet.

Beonders schön war die Jausenstation, in der wir alle einen Platz fanden und uns eine leckere Jause auftischen ließen. Wir hätten dort allerhand Gutes einkaufen können, von Honig bis Wurst, aber wir haben uns auf ein riesiges Glas Honig beschränkt.

Schönes Fotomotiv entdeckt auf dem Friedhof des Stifts.
http://www.pfarre-ossiach.at/

Am letzten Abend waren wir alle dankbar und glücklich, dass niemand gestürzt war, alle immer heil ans Tagesziel gekommen sind, niemand krank geworden ist und wir am nächsten Tag am späten Nachmittag alle wieder gut in Öhringen eingetroffen sind. Dies – so muss ich an dieser Stelle mal sagen – ist nicht zuletzt unserem äußerst sicheren, vorausschauenden und umsichtigen Fahrer Alex zu verdanken, der den Bus nebst Radanhänger jederzeit sicher manövrierte. So macht Busfahren Spaß.

Wir lassen dieses Gruppenerlebnis nun erst mal sacken. Als wir zurück Zuhause am Montag eine unserer schnellen 40 Kilometer-Runden gefahren sind – zu zweit – haben wir beide allerdings übereinstimmend festgestellt, dass es sich viel flotter fahren lässt, auch sicherer, entspannter, vor allem aber schneller. Kurz gesagt: Wir hatten richtig Spaß beim Radeln 😆 so ganz alleine zu Zweit 🚲

Für den Rest des Jahres sind keine weiteren Reisen geplant. Vier Reisen haben wir 2022 unternommen und alle haben uns gefallen.

Seit wir zurück sind, waren wir schon öfter in unseren schönen Wäldern unterwegs Pilze suchen und auch durchaus erfolgreich. Vielleicht wäre das mal einen Beitrag wert.

In Gedanken beschäftige ich mich schon mit Reisen in 2023. Gerne würde ich zusammen mit Enkeltochter, Sohn und Schwiegertochter eine Familienreise unternehmen.  Vielleicht irgendwo in Italien in einem Feriendorf, wo für alle etwas geboten ist und wir uns wohlfühlen können.  Allerdings werden alle Pläne derzeit auch überschattet von der Energiekrise oder auch der Krieg in der Ukraine.  Keiner weiß, was die nächsten Monate alles noch passiert. Nicht mal auf die Adventszeit mag man sich so richtig freuen.

 Wenn es etwas Interessantes zu berichten gibt, dann melde ich mich wieder hier auf meinem Blog. Ansonsten schaut gerne bei mir auf Instagram vorbei: sminki52

Es grüßt euch herzlich

☼ Sigrid ☼


2 Gedanken zu “Genussradeln in Kärnten – Spaß auf zwei Rädern?

  1. Das ist ja schon eine grosse Reise und mit dem Rad sehr viel geradelt. Die Gegend ist ja wunderschoen dort. Meine Eltern sind oft mit uns an den Woerthersee gefahren, ich kenne Krumpendorf, Poertschach und Klagenfurt sehr gut. Wir liebten Klagenfurt und sind auch dort oft ins Theater. Wir hatten dann auch Ausfluege gemacht und die Gegend, die Ihr greadelt sind angeschaut. Das hat nun viele schoene Erinnerungen zu mir zurueck gebracht. Vielen Dank ♥

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    1. Das ist schön zu hören. Ich war früher auch schon dort mit meinen Eltern, aber am Kloppeiner See. Mit dem Rad erlebt man alles anders, weil man ja auf ganz anderen Wegen unterwegs ist. Insgesamt und wir an 4 Tagen 230 km geradelt.

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