Einerseits „Frohsinn“ – so ein herrlich altmodisches Wort, aber es beschreibt meine derzeitige Gemütsverfassung. Einfach zufrieden sein mit dem, was jetzt gerade möglich sein. Endlich wieder öfter unterwegs, wieder draußen was essen und Freunde treffen, eine Tagesbusreise mit anderen zusammen. Unsere kleine Stadt Öhringen hat es doch tatsächlich geschafft ein „Sommerfestival“ mit viel Musik, Comedy und Konzerten auf die Beine zu stellen. Kein Grund gleich auszuflippen, aber sich mit den derzeitigen Möglichkeiten zu arrangieren hilft sehr.
Und so haben wir für viele Konzerte Karten gekauft und freuen uns auf die Open-Air-Vorstellungen in unserem wunderschönen Hofgarten mit altem Baumbestand und riesigen Lampions in den Bäumen.
Die drei „Gs“ machen es – zumindest derzeit -möglich. Obwohl die Infektionszahlen schon wieder nach oben schießen.
Als komplett Geimpfte habe ich mir auch schon meinen digitalen Impfpass besorgt und darf so überall hinein. Allerdings fahre ich öfter zu einer Teststation und lasse mich testen, wenn ich z.B. meine Enkelin besuche, die erst 4 Monate alt ist. Geimpft und getestet.
Andererseits „Frust“:
Warum gibt es so viele Impfgegner oder Impfskeptiker? Angesichts des Ausmaßes dieser Pandemie und der langen Zeit, die sie uns nun schon beschäftigt, gibt es doch nur eine einzige logische Konsequenz für jede(n), der Rücksicht auf andere nehmen und nicht schwer erkranken möchte:
I M P F E N L A S S E N ! Auch ich kenne Leute in meinem engsten Umfeld, die sich noch nie haben impfen lassen und es auch jetzt nicht tun werden. Wie ich auf Dauer mit ihnen umgehen soll, weiß ich nicht. Mit einem Paar habe ich den Kontakt abgebrochen. Zu viel wirres Gerede und Uneinsichtigkeit. Irgendwie gehören aber andere schon so lange zum engen Freundeskreis, die aber andererseits nicht bereit sind, auch nur ein einziges Mal eine Ausnahme zu machen und sich impfen zu lassen. Treffen ohne vorherige Tests sind für mich ausgeschlossen. Ich bin auch der Meinung, dass die bis jetzt kostenlosen Tests spätestens dann um die 25 Euro kosten sollten, wenn alle ein Impfangebot erhalten haben. Schon jetzt werde riesige Mengen von Impfstoff weg geworfen. Für mich eine Riesensauerei. Was ist so ein Pieks gegen Long-Covid? Alle Argumente, dass Impfstoff unabsehbare Nebenwirkungen hat, kann ich nicht akzeptieren. Gäbe es nicht diejenigen, die dieses Risiko eingehen, wären wir immer noch bei einer sehr hohen Insidenz. Dass Impfgegner von Impfwilligen bzw. Geimpften so einseitig profitieren finde ich total unsolidarisch. Das solidarische Gesundheitssystem wird dann aber von genau diesen Menschen bestimmt in Anspruch genommen, wenn es zu einer Infektion kommt. Aber auch mit solchen Argumenten kommt man nicht an Impfgegner heran. Ziemlich frustrierend diese ganze Situation.
Stichwort „Reisen“:
Eigentlich sind es unsere Reisen, weshalb ich diesen Blog vor 6 Jahren begonnen habe. Festhalten, was man erlebt hat, dazu die Fotos, aber nun war unsere letzte Auslandsreise im November 2019, Auch jetzt denken wir noch an keine Auslandreisen denn mein Traumreiseland nach Südafrika bzw. Namibia zieht es mich zur Zeit wirklich nicht. Dagegen liebäugle ich mit Madeira, Azoren, Amalfiküste, Lago d’Iseo oder wieder eine Reise in die Bretagne. Aber gerade lese ich von hohen Zahlen in Frankreich :-(, Hochinsidenzgebiete Spanien und Griechenland.
Mit dem Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald und dem Kocher-Jagstradweg vor der Haustüre sowie tollen Ausflugsmöglichkeiten ins Tauber- oder Neckartal stehen uns viele Alternativen zur Verfügung. Deshalb gibt es hier jetzt einige Impressionen unserer letzten Aktivitäten:
Mit dem Rad unterwegs zu sein bedeutet für uns gleichzeitig Bewegung, Ausdauertraining, Landschaft genießen, herrliche Natur, Da wir in einer Weinregion leben, fahren wir öfters hinauf in die Weinberge und genießen traumhafte Ausblicke. Ich stelle immer öfter fest, dass wir hier einfach traumhaft schön leben. Diese Fotos entstanden alle im Umkreis von 4 bis 6 Kilometern.




Kürzlich durchwanderten wir zwei Schluchten- die Tobel- und Bodenbachschlucht auf einem Rundweg in den Löwensteiner Bergen. Diese Wanderung hätte das Motto „Licht & Schatten“ verdient. In den Schluchten war es duster, nass, rutschig, steil und zwischen den beiden Schluchten tauchten wir ein in sonnendurchflutete Landschaften.
In den Schluchten selbst habe ich keine Fotos gemacht, denn ich war damit beschäftigt auf den rutschigen Steinen festen Halt zu finden. Ein sehr gelungener Beitrag mit vielen schönen Fotos findet ihr hier: https://www.landgezwitscher-hohenlohe.de/bodenbachschlucht-tobelschlucht-wanderung/
Letzte Woche wollten wir in Rheinland Pfalz wandern und radeln und hatten für eine Woche eine wunderschöne Ferienwohnung gebucht. Schöne moderne Einrichtung, ein toller Pool im Garten – und dann? Fast nur Regen, kühles Wetter. Nichts mit stundenlangen Radtouren. Aber wir müssen dankbar sein, dass wir im Süden von RP waren, wo es nicht zu diesen furchtbaren Überflutungen gekommen ist. Lange ist es her, dass wir im Juli solches Wetter in Deutschland hatten, aber nach den schrecklichen Berichten im Fernsehen sind wir zwei Tage vorzeitig abgereist.
In Rheinland Pfalz mag man deftige Hausmannskost 🙂
Annweiler unter der Burg Trifels ist ein hübsches Städtchen. Hoch über der Stadt thront Burg Trifels


Ein besonders schönes Städtchen ist Neustadt an der Weinstraße. Es regnete unablässig, aber trotzdem gelangen mit einige Fotos, die vermuten lassen, dass es hier an sonnigen Tagen ganz anders zugeht in den Weinschenken.
Ein ganz besonderer Brunnen: Elweritsche Brunnen . Ich hätte diesen wasserspuckenden Fabelwesen stundenlang zuschauen mögen. Es gibt immer etwas Neues zu entdecken, je öfter man um ihn herumgeht. Richtig schön!
Wir hoffen, dass wir in diesem Jahr trotz Pandemie noch einige kleinere Reisen unternehmen können, allerdings alle hier in Deutschland. Vielleicht sogar mehrtägige Radtouren, was in diesen Zeiten gar nicht mal so eine schlechte Idee ist.
Nun werde ich wohl bis September eine Pause einlegen. Ihr findet mich auf Instagram unter @aktiv.65plus
☼ Sigrid ☼
Liebe Sigrid,
danke für diesen Beitrag, der mich sehr zum Nachdenken angeregt hat, und für die wunderbaren Fotos.
Das Abwechseln von Frohsinn und Frust kenne auch ich nur zu gut, und zwar aus denselben Gründen wie Du sie beschreibst.
Liebe Grüße, und mach’s gut,
Pit
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Danke Pit, in letzter Zeit bin ich nicht oft oft auf WP. Es gibt einfach nichts Besonderes zu berichten . Wenn ich da an unsere Wohnmobilreise in die Bretagne denke – 3 Wochen – werde ich ganz sentimental, denn man weiß nicht, ob man überhaupt mal wieder einfach nur los fahren kann.
Alles Gute für euch, LG Sigrid
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Gern geschehen, liebe Sigrid.
Hier ist jetzt wieder bzw. immer noch viel zu berichten – ich schwaetze doch do gerne. 😀 Ich hinke u.A. mit den Berichten von unseren Touren/Reisen noch weit hinterher. Wir sind – aber das hast Du in meinen Blogs bestimmt ja schon mitgekriegt – mittlerweile doch wieder auf Reisen gegangen, auf Kurztrips und vor ein paar Wochen auch auf eine lange Reise nach Kalifornien, nachdem wir nun zwei Mal geimpft sind und auch die Infektionen etwas zurueckgegangen waren. Mary wollte – sehr verstaendlich – ihre Kinder gerne wieder sehen, nach fast zwei Jahren. Zu fliegen habe wir uns aber nicht getraut, sondern wir sind mit dem Auto gefahren. Das erschien uns doch sicherer.
Mal sehen, wie es weitergeht. Ein Kurztrip nach San Angelo – zum Kakteen Kaufen und zur Feier unseres 12. Hochzeitstags – ist in ein paar Wochen geplant. Ob wir uns dann aber trauen, in einem Restaurant essen zu gehen, das werden wir noch sehen. Leider steigt – bedingt durch Delta – die Infektionsrate ja wieder an.
Und ob wir im naechsten Jahr dann unsere im vergangenen Jahr stornierten Reisen nach Irland und nach Deutschland wirklich machen koennen, das steht ja auch noch in den Sternen – leider!
Auf der Rueckreise von Kalifornien haben wir uns uebrigens in St, George in Utah E-Bikes geliehen, um das mal auszuprobieren. Ich muss hier offen gestehen, ich bin noch gar nicht so ueberzeugt. Bei dieser Tour [etwas ueber 10 Meilen] war mir die Unterstuetzung entweder zu viel oder zu wenig. So bin ich dann den ueberwiegenden Teil der Strecke, zwischen 7 und 8 Meilen, ohne elektrische Unterstuetzung geradelt und , wegen einer gut abgestuften regulaeren Schaltung- eigentlich sehr gut zurecht gekommen. Ich werde es aber wieder ausprobieren.
Ein grosses Negativum der E-Bikes ist fuer uns, dass es Riesenprobleme macht, sie auf unseren Reisen mitzunehmen. Mal sehen, was sich da tut. Im Augenblick sehe ich nur die Moeglichkeit eines Anhaengers.
So, das waeren fuer jetzt die Neuigkeiten von hier.
Mach’s gut, bleib‘ gesund, und liebe Gruesse,
Pit
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