Die Jagst schlängelt sich auf rund 192 km von Lauchheim am Rand der Ostalb durch die Hohenloher Ebene bis zur Neckarmündung bei Bad Friedrichshall.
Wer durch das idyllische Jagsttal wandert oder radelt, fühlt sich zurückversetzt in frühere Zeiten, denn die kleinen Städte oder auch Dörfer haben häufig ihr mittelalterliches Stadtbild bewahrt. Burgen und Schlösser auf Bergspornen prägen das Tal ebenso wie Weiden, Äcker, Hecken, Weinberge und Wälder.
An vielen Stellen gibt es Badeplätze, die von den Menschen an der Jagst gerne genutzt werden. An heißen Tagen ist es eine wahre Freude im Fluss zu schwimmen. Auch ich habe das schon sehr oft getan. Ein ganz anderes Gefühl als im Freibad. Einfach toll!
Eine kurze, aber sehr abwechslungsreiche Etappe starteten wir in Krautheim. Von der abwechslungsreichen Geschichte Krautheims zeugt die aus der Stauferzeit stammende Burg mit dem Bergfried, der Burgkapelle und dem Burgmuseum. In der Burgkapelle sollen von 1239 bis 1246 die Reichskleinodien aufbewahrt gewesen sein.

Interessant sind die Hinweistafeln unterwegs. Generationen von Menschen haben Steine aus den Äckern geklaubt und zu meterhoch aufgetürmt. Sie sind noch heute unübersehbar. Wir kennen doch alle den Spruch: „Viel Steine gab’s und wenig Brot“. Das trifft hier sicher auch zu. Das Leben war unglaublich hart und mit sehr viel Arbeit verbunden.
Bis 1988 verband die Jagsttalbahn auf einer Strecke von rund 39 Kilometer auf einer Schmalspur Möckmühl mit Dörzbach. Heute stehen viele recht verrottete Waggons bei Bieringen auf den alten Schienen, fast zugewachsen vom Gebüsch und die Schienen sind noch überall zu sehen, wenn auch überwuchert.
Die Jagsttalbahn-Freunde haben sich zum Ziel gesetzt, die als Sachgesamtheit denkmalgeschützte Jagsttalbahn zu erhalten und als Museumsbahn zu betreiben. Arbeitsschwerpunkte sind: Instandsetzung des Bahnhofs Dörzbach; Restaurierung der Fahrzeuge. Viele sind originale Fahrzeuge der Jagsttalbahn, teilweise sind sie über 100 Jahre alt! Da wartet sehr viel Arbeit auf die Jagsttalbahnfreunde.
Endlich in Mulfingen (ca. 3600 Einwohner) angekommen gelüstete es uns nach Eis oder zumindest Kaffee und Kuchen. Doch leider mussten wir uns mit einem Kaffee beim Bäcker zufrieden geben. Mehr gab’s nicht nachmittags um 15 Uhr. Allerdings gibt es in einem Ortsteil von Mulfingen ein Hotel und Sternerestaurant, das weit hin bekannt ist für seine exzellente Küche. Und ein Weltmarktführer für Lüfter und Ventilatoren hat dort seinen Firmensitz. Aber Eisdiele? Fehlanzeige 🙂 I
Am „Pfad der Stille“ gelegen, unscheinbar am Rand von Mulfingen, findet sich die Wallfahrtskapelle St. Anna. Das Heilwasser und eine kleine Mariengrotte ergänzen die Kapelle. Ein Abstecher, der sich lohnt, wenn man in der Gegend ist
Auf dem Rückweg fiel uns noch ein Hinweisschild zu „St. Wendel am Stein“ auf, direkt an der Jagst gelegen und diese Kapelle ist auf jeden Fall einen Zwischenhalt wert.
Zwischen 1511 und 1515 wurde aufgrund eines Gelübdes im Auftrag von Ursula von Berlichingen eine dem Schutzheiligen der Hirten, St. Wendelin, geweihte Wallfahrtskapelle im spätgotischen Stil an die Felswand gebaut. Sie wurde an der Stelle einer romanischen Vorgängerkapelle errichtet und ist die dritte Kapelle an diesem Ort. Zur Kapelle gehört ein gleich altes Mesnerhaus, unter dem eine als Kindlesbrunnen bezeichnete Quelle entspringt.
Unsere Radtour durch das Jagsttal hat uns wie immer gut gefallen, denn die Landschaft ist zu jeder Jahreszeit schön und abwechslungsreich. Weitere Etappen werden folgen.
Jetzt geht’s aber erst mal in den Pfälzerwald, wo wir uns eine schöne Ferienwohnung gemietet haben und eine Woche verbringen wollen. Wandern, Rad fahren, Städte und Orte erkunden. Ich bin gespannt, denn in dieser Gegend rund um’s Dahner Felsenland war ich noch nie.
Ooooh, mein geliebtes Jagsttal 🙂 So grün und idyllisch, das hast du total schön eingefangen Sigrid! Wir sind so gerne hier unterwegs und haben schon fast alle Ecken erkundet. Ich bin in Möckmühl geboren und unser Autohaus steht in Widdern direkt an der Jagst. Von meinem Büro aus schaue ich jeden Tag auf den Fluss, das ist fast wie Urlaub 😉
Wenn ihr mal nicht Radfahren sondern wandern wollt: Die „Pfade der Stille“ Langenburg und Dörzbach sind toll, auch die Wanderung von Langenburg nach Unterregenbach und zurück. Oder rund um Kirchberg a.d. Jagst ♡
Solltet ihr mal mit dem Fahrrad durch Widdern kommen, haltet gerne bei uns im Autohaus auf einen Kaffee an 🙂
Liebe Grüße, Lisa
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Vielen Dank, Lisa, für den lieben Kommentar. Ja auch wir sind große Jagsttal Fans, was ich dir auch auf deiner Landgezwitscher Webseite in mehreren Kommentaren zu verschiedenen Beiträgen mitgeteilt habe. Ich selbst bin zwar in Stuttgart geboren aber schon 1985 ins Kochertal gezogen mit meinem ersten Ehemann Punkt mit unseren Kindern waren wir sehr viel unterwegs, eben auch sehr viel im Jagsttal und die Liebe zur hiesigen Region habe ich behalten, auch wenn ich zwischendurch acht Jahre in Dortmund gelebt habe. Meinen jetzigen Ehemann habe ich mitgebracht aus dem Ruhrpott und der ist inzwischen totaler Fan der hiesigen Landschaft geworden . Er fährt sehr viel Rad und oft auch hier vom Ohrntal übers Kochertal ins Jagsttal zum Neckar. und zurück
Ich denke mal euer Autohaus kenne ich 😀😊 und sollten wir tatsächlich mal durch Widdern radeln, dann werde ich mich an deine nette freundliche Einladung erinnern. Liebe Grüße schickt dir Sigrid
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schöner Ausflug und tolle fotos ! Viel Spaß im Pfälzer Wald und vor allem gutes Wetter ! LG Manni
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Werden wir haben und zwar wahrscheinlich zu warm, um ausgiebige Wanderungen zu unternehmen aber es gibt auch einen See zum Baden. Liebe Grüße, Sigrid
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Beau reportage et très jolies photos. Bonne journée
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Ich beneide Euch!
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Sehr schön anzusehen, aber mit dem Fahrrad komme ich da nicht hin, schon gar nicht mit Rollator…so ist das nun mal 😦
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Ja, nicht auf den Radwegen, aber auf jeden Fall mit dem Auto 😁☺️😘
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Mit Auto geht 👍🏻😊
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Hallo Sigrid, das ist wieder mal eine wunderschöne Radtour. Traumhafte Landschaft, herrliche Burgen, idyllische Flusslandschaft und jede Menge Natur. Einfach herrlich. Vom Jagsttal habe ich schon öfter gehört und gelesen, muss wunderschön dort sein. LG Wolfgang
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Hallo Wolfgang, dankeschön, freut mich! Ja, tatsächlich, die Radtour im Kocher-Jagstal (360 km) gilt tatsächlich noch so ein bisschen als Geheimtipp. Man kann hier auch einfach etappenweise fahren. Vielleicht erkundest doch mal das schöne Hohenloher Land? Jetzt in Corona-Zeiten würden sich auch WoMo Reisen innerhalb Deutschlands anbieten in Gegenden, die man nie auf dem „Schirm“ hatte. Falls es dich mal in diese Gegend verschlägt, dann melde dich! Ich habe gesehen, dass der neue WoMo Stellplatz hier in Öhringen immer voller und gefragter wird. Von dort starten viele mit dem Rad direkt ins Ohrn- und von dort ins Kochertal. Also urlauben, gut essen und guten Wein trinken kann man hier! Versprochen! LG Sigrid 🙂
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