3 Flüsse ~ 3 Etappen ~ Remstal-Gartenschau


Irgendwann ist immer das 1. Mal und das sogar in meinem Alter!!!  Ich bin nämlich keine Freundin von „fremden Betten“.  Soll heißen, dass ich es eigentlich hasse jede Nacht in einem anderen Bett zu schlafen. 14 Tage Radtour am Stück stand deshalb bis jetzt nicht wirklich auf meiner Wunschliste. Lieber  die Variante  Ferienwohnung buchen und dann „sternförmig“ ausschwirren.  Aber probieren geht über studieren – wie es so schön heißt und da bot es sich an, eine dreitägige Radtour zu planen, um die Remstal-Gartenschau zu besuchen.

Im schönen Remstal  haben sich 16 Kommunen zu einer Gartenschau zusammen getan und heraus gekommen  ist die Remstal Gartenschau  (alle Infos findest du unter diesem Link)

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<<<<<<<   und das hier ist „Remsi“ – das Maskottchen.  Remsi findet man überall entlang des Radwegs.

Um zum Startpunkt des Remstal-Radweges zu kommen, starteten wir erst mal mit einer Regio-Bahn von hier nach Schwäbisch Hall am Kocher-Jagst-Radweg. Von dort sollte es aufwärts bis nach Aalen auf der Ostalb gehen, wo wir unsere erste Übernachtung eingeplant hatten.  Insgesamt waren das zwar nur 67 Kilometer, aber immerhin gings „rauf auf die Alb“ und es gab so steile Anstiege, dass diese sogar mit aufgemalten Hinweisen auf der Straße angekündigt wurden.   Mit zwei großen Gepäcktaschen (aber mit Motor) schaffte ich diese Anstiege, war aber oben erst mal nur am Luft schnappen 🙂  

Erste Übernachtung war in Aalen geplant und wir hatten für die 1. Nacht reserviert. Ein Kingsize Bett erwartete uns mit sehr guten Matratzen,  aber richtig gut geschlafen habe ich nicht. Dafür lecker mexikanisch gegessen 🙂

 

Von Essingen bis Remseck am Neckar beteiligen sich 16 Kommunen an der Remstal Gartenschau. Hier mal eine Karte, damit ihr wisst, wo das Remstal liegt.

Aalen seht ihr ganz rechts auf diesem Plan – von dort sind es 6 Kilometer bis zur Remsquelle. 79,5 Kilometer fährt man dann entlang der Rems bis zur Mündung bei NECKARREMS . Von dort kann man direkt in den Neckartalradweg einsteigen und wieder die Heimfahrt antreten Richtung Heilbronn!

Von Aalen werden die Radfahrer ab Bahnhof mit Hinweisschildern direkt nach Essingen geleitet, wo nach 6 Kilometer die Rems entspringt.  Jeder der 16 Kommunen hat etwas besonderes zu bieten, aber das könnt ihr – falls es euch interessiert oben beim Link finden.  Wir konnten wirklich nicht alles anschauen, aber in Schwäbisch Gmünd wollten wir auf jeden Fall etwas länger verweilen und es lohnt sich.  Ein sehr hübsches Städtchen mit vielen schönen Fachwerkhäusern, modernen Gebäuden und interessanten Skulpturen. Dazu gibt es „Stationen“, die aber oft ziemlich außerhalb liegen und oft auch im Wald, am Berg oben usw.   Dafür hätten wir noch mehr Zeit gebraucht. U.a. gibt es ein „gehäkeltes Haus“ in Lorch,  ein „Hochzeitsturm“ in Plüderhausen, ein Badehaus in Remseck u.v.m.

Das „Goldene Haus“ in Schwäbisch-Gmünd – von vorne und von hinten

Marktplatz Schwäbisch Gmünd

Weiter ging die flotte Fahrt nachdem wir in Gmünd nicht schwäbisch, sondern bayrisches Essen genossen hatten und eigentlich viel zu faul zum Rad fahren waren,  besorgten wir uns noch schnell einen Espresso zum Aufwachen und flugs waren wir wieder startbereit in Richtung Schorndorf, ein gemütliches Städtchen, das zur Metropolregion Stuttgart gehört, aber seinen kleinstädtischen Charme behalten hat.

Kurz vor Schorndorf sahen wir schon von weitem in Urbach  Station Nr. 7 „Turm an der Birke“ hoch oben über dem Tal Okay, wieder steil einen Berg hochfahren, aber wir wurden mit tollen Ausblicken, einem strahlend blauen Himmel und einem wunderbar „verdrehten“ Turm belohnt.  Eine tolle Idee!

Schöne Aussichten und wieder Bienchen – wie überall hier bei der Gartenschau im Remstal.  Viele solcher Stecker sind am Wegesrand verteilt und erinnern daran, dass wir Insekten mit den richtigen Futterpflanzen anlocken sollen.

In Schorndorf wollten wir dann auch nächtigen und den letzten warmen Sommertag in einer Eisdiele genießen, fanden sogar per Anruf kurzfristig ein Zimmer im Hotel an der Stadtmauer und sogar zu einem zivilen Preis.  Auch hier war das Bett wirklich gut und trotzdem bin ich oft aufgewacht. Abends haben wir  bei „Gasthof Becka Kurze“ zu einem erstaunlich günstigen Preisen wunderbar gespeist und das nur rund 26 Kilometer von Stuttgart entfernt.  Übrigens wird Schorndorf auch die „Daimlerstadt“ genannt, denn hier wurde Gottlieb Daimler geboren.

Am nächsten Morgen stellten wir beim Blick auf unsere Karte fest, dass noch rund 30 Kilometer bis zur Mündung der Rems in den Neckar zu fahren waren und von dort noch rund 65 Kilometer bis Heilbronn.

Pferde und Katzen liebe ich!
Extra für die Gartenschau erbaut
Ganz hinten im Bild zu sehen: Hier vereinen sich Rems und Neckar und fließen gemeinsam dem Rhein entgegen

 

Strand in Neckarrems mit Badehaus – ebenfalls eine Station der Gartenschau.  Ein sehr hübscher Ort zum Verweilen, aber es war noch sehr früh. Zu früh für eine längere Rast.

Noch 65 Kilometer lagen vor uns. Das zu schaffen ist an sich kein Problem, denn im Neckartal geht es flach zu und ab Heilbronn besteht die Möglichkeit direkt mit der S-Bahn in unser Städtle zu fahren.  Und so haben wir es dann auch gemacht – mit kleinen Fotopausen.  

Weinberge im Neckartal

 

Wir hatten mit viel Gegenwind zu kämpfen, aber die vielen schönen Sonnenblumen am Wegesrand,  über uns viele Milane und einige Fischreiher entschädigten uns dafür, dass wir wirklich ständig treten mussten, sogar bergabwärts.

So gegen 18 Uhr erreichten wir Heilbronn und erwischten auch gleich eine S-Bahn.  Um die Zeit mit viel vier Radtaschen und einem Korb und den Pedelecs in der S-Bahn zu fahren ist zwar erlaubt, kostet aber Nerven, denn die war rappelvoll und die Räder mussten ständig festgehalten werden, weil es keine Vorrichtung gibt, sie zu sichern.  So ein Pedelec wiegt um die 24 kg.  Was waren wir froh als wir am Bahnhof Öhringen ankamen ohne größere Zwischenfälle. Insgesamt sind wir 219 km geradelt,  was nicht allzu viel ist,  aber wir wollten ja auch viel sehen von der Gartenschau und das kostet Zeit. 

Fazit:  So eine mehrtägige Radtour ist  ganz schön, aber nicht wirklich unser Ding.   Wir wollten es ausprobieren und es hat auch Spaß gemacht, aber jede Nacht in einem anderen Bett schlafen muss nicht sein, wenn es auch anders geht.  Für die Remstal-Gartenschau war es aber die richtige Entscheidung und mit dem Wetter hatten wir auch Glück, obwohl wir uns am 3. Tag recht warm anziehen mussten.

 

Überall unterwegs gibt es Bilderrahmen, durch die der Blick auf bestimmte Bauwerke gelenkt wird, auf eine schöne Aussicht oder wie hier auf die Rems und die Berichterstatterin 🙂

 

 

 


16 Gedanken zu “3 Flüsse ~ 3 Etappen ~ Remstal-Gartenschau

  1. also von meiner Seite aus finde ich es super dass ihr es probiert habt ! Gut im Nachhinein kann man immer noch diskutieren ob man sowas wieder machen wird, ja oder nein !
    Ich finde die Streckenlänge schon mal sehr beachtlich und aus Erfahrungen lernt man ja gewöhnlich. Also es war ein Versuch wert und hat ja alles soweit geklappt ohne Zwischenfälle das ist ja auch mal was ! Was die Betten betrifft geht es glaub jedem so ! Die ersten 2 Nächte sind immer gewöhnungsbedürftig !!! LG Manni

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    1. Ja, hätten wir auch mal eine Woche ausgehalten, aber wir zwei sind uns da einig, dass wir lieber Tagestouren fahren und abends wieder in ein gewohntes Bett fallen. Ich brauch meistens 2 bis 3 Tage, um mich einzugewöhnen. Aber wer weiß, flexibel will ich bleiben, denn Radreisen in einer Gruppe mit Gepäckservice von Hotel zu Hotel könnte durchaus Spaß machen. Von Budapest der Donau folgend bis ans Schwarze Meer. Gibt es alles. Mit dem Bus und Rädern zum Startpunkt …. Es gibt dicke Kataloge für Radfahrer bis in die entferntesten Winkel 😊

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  2. Die Idee mit den Bilderrahmen mag ich.
    Die Radtour klingt anstrengend, aber doch spannend. Eine Mehrtagestour habe ich mit meinem E-Bike noch nicht unternommen.
    Liebe Grüße
    Liane

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    1. Mit dem Pedelec ist man schnell unterwegs und schafft locker 80 km. Da kommst du weit in drei Tagen. Wir allerdings wollten ja auch viel sehen und verweilen, weshalb es nicht ganz so viele Kilometer geworden sind.

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  3. „Jede Nacht in einem fremden/neuen Bett“ ist auch nichts fuer uns, weswegen wir unsere Reisen immer so planen, dass wir – ausser bei An- und Abreise – mindesten zwei ganze Tage [also drei Uebernachtungen] and einem Ort haben. Aber Ihr hattet da ja eine tolle Tour! Danke fuer die wunderbaren Bilder.

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      1. Hatte ich ja schonmal geschrieben, dass wir auch schon mal an ein WoMo gedacht haben, aber das uns das hierzulande zu teuer ist.

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