Liest man Pordic oder Binic (bret. Binig), könnte man vermuten, sie lägen in Kroatien oder sonst einem Balkanland. Jedenfalls klingen sie keineswegs französisch, wir aber sind ja in der Bretagne unterwegs und dort klingen Ortsnamen nun mal völlig anders als wir vermuten würden. Manche dieser Namen sind geradezu Zungenbrecher: Ploufragan, Pléhedel, Trévou-Tréguignec oder Kergouanton? Das liegt ganz einfach daran, dass diese Namen bretonisch sind und ab jetzt werden wir auf allen Ortschildern sowohl den französischen als auch den bretonischen Namen der Orte oder Städte lesen können.
Nachdem wir also unseren schönen Stellplatz hoch auf einem Plateau über dem Ozean eingerichtet hatten, zog es uns magisch Richtung Küste und da waren wieder mal unsere Fahrräder von großem Vorteil, weil wir damit viel schneller die Umgebung erkunden konnten. An dem Tag nahmen wir gleich einen Rucksack, etwas Proviant, Getränke und die Kamera mit.
An der Küste angekommen, entdecken wir einen sehr schönen Wanderpfad.
Fragt mich nicht, warum diese Tour so heißt, aber vielleicht kann man hier gelegentlich einen Kuckuck hören? Wir jedenfalls nicht, aber entlang der Küste zu wandern hat wirklich einen ganz besonderen Reiz.
Immer wieder führen unterwegs schmale, steile Pfade hinunter zu den weitläufigen Stränden, die wir allerdings an diesem Tag nur von oben.
Kurz bevor wir wieder den Rückweg antreten, entdecken wir „Binic“ in der Ferne; wir beschließen noch einen Tag länger zu bleiben und diesem hübsche Küstenstädtchen mit dem Fahrrad einen Besuch abzustatten.
Der kleine Ort „Pordic“(bret. „porzhig“ (kleiner Hafen). ist vom Campingplatz Le Roc de L’Hervieu mit dem Rad über die Felder gut erreichbar und deshalb radeln wir nachmittags mit großen Radttaschen bestückt los, um unsere Vorräte aufzufüllen.
Pordic hat ca. 5300 Einwohner und ist ein sehr hübsches Städtchen mit großen Stränden und einem sehr schönen Umland.

Gleich am Ortseingang entdecken wir eine „Boulangerie“, die köstliche Baguettes im Angebot hat. Klassische, aber auch welche mit Tomaten und Oliven oder auch Zwiebeln und Speck und sie riechen so gut und frisch, dass wir gleich hineinbeißen müssen 🙂 Auch erstaunlich viele Brotsorten bietet die Bäckerei an. Da hat sich wirklich was geändert in den letzten Jahrzehnten. Die vielen Touristen haben ihre Spuren hinterlassen.
In der Bäckerei fragen wir nach einem Supermarkt und erfahren, dass dieser „La Coccinelle“ (Marienkäfer) heißt und direkt in der Ortsmitte liegt. Dort finden wir alle übrigen Zutaten für unser Abendessen und die weiteren Tage. Schwer bepackt radeln wir zurück zu unserem Wohnmobil und planen während wir essen für den nächsten Tag eine Radtour nach Binic.
Diese Tour soll angeblich entlang der Küste führen und gut ausgeschildert sein und so ist es dann auch. Genau wie bei uns ist die Tour mit einem Fahrradsymbol ausgeschildert und führt sowohl durch kleine Orte als auch oberhalb der Küste entlang. Das bedeutet allerdings auch, dass wir steil nach Binic hinunter fahren müssen, was bedeutet, dass wir später wohl ziemlich viel schieben müssen, aber der Strand und das kleine Stätchen Binic machen diese kleine Anstrengung wett. Schaut selber:
Marina von Binic
Wunderschöner, großer Strand – Binic
Hortensien sind das Erkennungszeichen der Bretagne. Oft sieht man heutzutage aber auch Geranien an den Fenstern.
Hier oberhalb der Küste mit riesigem Garten haben wir viele dieser Häuser gesehen!
In Pordic hat es uns sehr gut gefallen und auch die Umgebung ist so vielseitig und interessant, dass wir hier gerne noch länger geblieben wären, aber wir hatten ja noch viel vor. Am nächsten Tag – also Tag 9 – führte unsere Reise uns zunächst an die sehr berühmte Granitküste – ganz im Norden der Bretagne.
Darüber beim nächsten Mal mehr!
Das sieht ja so wunderschoen aus. Ich liebe die vielen Hortensien. Deine Bilder sind wirklich toll geworden.
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